Höhe nach "Wohlstand" des Landes: EU will Zigaretten deutlich teurer machen

Die EU plant höhere Steuern auf Tabak, E-Zigaretten und Nikotinprodukte. Die Tabakindustrie zeigt sich indes verärgert über die Pläne aus Brüssel.
Wie aus einem 196 Seiten langem Papier, welches der „Bild“ vorliegt, hervorgeht, will die EU-Kommission die Tabakpreise erhöhen und fordert von den Mitgliedsstaaten eine Erhöhung der Tabaksteuer. Davon sollen auch E-Zigaretten betroffen sein. Ziel sei es, die Gesundheitskosten zu senken und Krebserkrankungen vorzubeugen.
Dabei soll sich nach Plänen der EU-Kommission die Höhe der Steuern am jeweiligen Wohlstand des Landes orientieren. Für Deutschland würde das eine Erhöhung der Tabaksteuer um ein Fünftel nach sich ziehen. Eine Schachtel Zigaretten würde sich um einen Euro verteuern. „Wir rechnen mit einer Erhöhung der Zigarettenpreise um 20 Prozent. Das muss dringend gestoppt werden“, so der Präsident der europäischen Steuerzahler Michael Jäger (62).
Die Tabakindustrie zeigt sich verärgert über die Pläne aus Brüssel. „Gesundheitsschutz darf nicht zum Vorwand werden, verlässliche Steuermodelle und mittelständische Existenzen zu zerschlagen", sagt Michael von Foerster, Verbandspräsident der deutschen Rauchtabakindustrie.
Bereits bis Mitte Juli will die EU-Kommission den Entwurf beschließen.
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